JederMänner bei den Moorleichen
Wie in jedem Jahr, trafen wir uns mit unseren Familien um 08:00 Uhr auf dem Saalplatz. Trotz Kälte, Regen und weiterhin schlechten Wetterprognosen haben sich 15 Erwachsene und 2 Kinder pünktlich eingefunden. Skeptisch schauten wir alle in den Himmel, aber schnell war nach einer kurzen Besprechung klar: Wir wollen unser vorgenommenes Programm gemeinsam durchführen. Schließlich waren wir mit unseren Anoraks, Mützen, festem Schuhwerk, Schirmen und guter Laune bestens ausgerüstet.
Also ging es erst per Auto mit Fahrgemeinschaften nach Vorsee. Dort hatten wir uns auf der Blitzenreuter Seenplatte zu einer Führung unter dem Motto „Leichen im Moor“ angemeldet. Unser Gästeführer Herr Detlef Stoll begrüßte uns herzlich und stellte sich kurz vor. Wir erfuhren, dass er als Beruf Lehrer an der Polizeischule in Biberach ist und früher bei der Kripo gearbeitet hat. Uns schwante dann gleich, dass es sich bei „Leichen im Moor“ nicht etwa um alte Baumstämme oder der Gleichen handelt, sondern dass diese Führung wohl etwas spannender werden würde.
Nach einer kurzen Einführung zur Entstehung der Blitzenreuter Seenplatte ging es dann also zu Fuß los ins Moor. Für uns Wilhelmsdorfer ist das Moor ja eigentlich nicht fremd. Aber passend zum Thema „Moorleichen“ hing der Nebel über den Feldern, Wiesen und Seen. Man konnte nicht weit sehen. Die Ferne war nur verschleiert zu erahnen. Manche Geräusche der Enten und Vögel sowie das Knarren der Bäume kamen praktisch aus dem Nichts. Dann dazu Erklärungen über chemische Vorgänge der Verwesung von Leichen im Moor über Jahrtausende und warum findet man überhaupt Leichen aus dem Mittelalter bei uns in Deutschland im Moor …. unsere Fantasien kannten keine Grenzen.
Nach spannenden, informellen und vor allem trockenen 2,5 Stunden war unsere geführte Runde zu Ende. Im „Vorseer-Stallbesen“ bei einem kleinen Frühstück-Brunch ließen wir den gelungenen Vormittag langsam ausklingen.