TSG Wilhelmsdorf macht sich fit für die Zukunft
In welche Richtung will sich die Turn- und Sportgemeinschaft Wilhelmsdorf entwickeln? „Wege in die Zukunft, Visionen, Ziele“ lautet das Motto künftiger Vereinsarbeit. Mit welchen Angeboten und Strukturen will der mit rund 1100 Mitgliedern größte Verein der Gemeinde Wilhelmsdorf das Jubiläumsjahr 2020 ansteuern?
Um den Verein in Richtung 60. Geburtstag zukunftsfähig aufzustellen versammelten sich über 25 Führungskräfte, darunter auch erfreulich viele junge Vereinsmitglieder, aus allen Abteilungen zu einer dreitägigen Klausurtagung in Wangen im Allgäu. Unter der zielstrebigen und doch einfühlsamen Moderation von Eberhard Blank vom Schwäbischen Turnerbund (STB) in Stuttgart wurden ehrgeizige Ziele formuliert, Arbeitsgruppen mit klaren Aufträgen zu Neuerungen in der Abteilungsstruktur, der Führungsebene und der Organisation des Vereins gebildet. Diese werden nach einem klar formulierten Zeitplan ihre Aufgaben angehen. Die Ergebnisse sollen dann in einem Jahr bei einer weiteren Runde diskutiert und bewertet werden. Die bisherigen Überlegungen werden den Mitgliedern in der Hauptversammlung am 12. Mai 2017 präsentiert.
Der erste Klausurtag diente zunächst einmal dem gegenseitigen Kennenlernen aller Teilnehmer. Das eine oder andere Vereinsmitglied zeigte sich dabei überrascht, welche Aufgaben von den Führungskräften erledigt werden, die ihnen bisher nicht bekannt waren. Eberhard Blank, der vor zwölf Jahren schon einmal eine Klausursitzung bei der TSG Wilhelmsdorf moderiert hatte, leitete über zu einer Bestandsaufnahme. Herausgearbeitet wurden Stärken, aber auch Probleme des Mehr-Sparten-Vereins mit seinen 15 Abteilungen und zahlreichen Kursangeboten. Ein wichtiges Element lag im Bereich der Stärkung eines Wir-Gefühls unter den Abteilungen und Mitgliedern. Gewünscht wird ein Mehr an Miteinander. Welche Rolle hier das Vereinsheim am TSG-Sportgelände spielen könnte, soll diskutiert werden.
Eine der künftigen Arbeitsgruppen wird sich mit der Frage der ehrenamtlichen Führung und der Ergänzung von beruflich im Verein engagierten Mitarbeitern beschäftigen. Hingewiesen wurde in der Diskussion auf die immer weiter zunehmenden gesetzlichen Vorschriften und komplizierten Verfahren bei der Beantragung von Zuschüssen oder der Organisation von Partnerschaften unter der Überschrift „Vereine – Schule“, aber auch Kindergarten. Die in diesem Bereich tätigen Kräfte des Vereins sehen sich an der Grenze der Belastbarkeit.
Zu den Führungsaufgaben gehört das Reagieren auf die Veränderungen bei den Wünschen der Bürger in der Gemeinde. Das Ohr des Vereins muss nahe an der Kommunalpolitik sein, um auf dieser Ebene darzustellen, welche wichtigen Aufgaben von der TSG in Wilhelmsdorf übernommen werden. Die durchaus vorhandene Anerkennung stärkt das Engagement des Vereins. Bei allem muss der Blick auf die Zukunft gerichtet werden, zeichnet sich doch ein massiver personeller Wechsel in der Vereinsführung nach dem Jubiläumsjahr 2020 ab. Umso erfreulicher wurde bei der Klausurtagung registriert, dass jüngere Vereinsmitglieder durchaus bereit zu sein scheinen, künftig einmal Führungsaufgaben zu übernehmen.
Um den Verein weiterhin für bisherige, aber auch künftige Mitglieder attraktiv zu machen, wurde über neue Angebote nachgedacht. Ein Arbeitskreis wird untersuchen, ob über die bisherigen Aktivitäten hinaus für Menschen über 50 Jahre, also unter dem Motto „50 plus“, ein neuer Kurs mit vielfältigen sportlichen Aktivitäten angeboten werden kann. Ziel ist es dabei, dass die Teilnehmer, die besondere Freude an einzelnen Angeboten finden, später einmal in eine der dafür spezialisierten Abteilungen wechseln können. Weitere Überlegungen zielen in Richtung von Angeboten für Frauen und Männer, die gemeinsam Sport treiben wollen. Auch hier ist ein Kursangebot das Ziel. Diskutiert werden soll über eine engere Verknüpfung der Angebote, die der Verein für Kinder und Jugendliche vorhält. All dies soll dann in einer noch besseren Form der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden.
Während der drei Tage in Wangen kam die sportliche Betätigung nicht zu kurz. Ganz schön anstrengend erwiesen sich die Übungen mit Bällen und weiteren Aktivitäten, die Birgit Glaser einforderte. Als Ausgleich und Erholung dazu diente dann ein mitternächtliches Boule-Turnier.
Die Klausur endete mit einem Überblick zu den erreichten Diskussionszielen. Hervorgehoben wurde von Eberhard Blank unter anderem die große Motivation aller Teilnehmer. Es sei ein überaus engagierter Blick in die Zukunft geworfen worden. Das Miteinander der Teilnehmer und das Vertrauen zueinander sei gestärkt worden. Er sei überzeugt davon, dass die TSG Wilhelmsdorf die vielen Aufgaben in der Zukunft mit Engagement und Spaß bewältigen werde.
Text und Bilder: Herbert Guth